Der SI-STAR Filmpreis prämiert bereits seit 2016 die Arbeit von außerordentlichen Regisseurinnen im deutschsprachigen Raum und wird das nächste Mal am 28. Februar 2020 in der Rheinland-Pfälzischen Landesvertretung in Berlin verliehen. Der SI STAR-Filmpreis ist mit 10.000 € dotiert, die von den rheinland-pfälzischen Clubs des weltweiten Frauennetzwerks Soroptimist International gestiftet werden. Er soll die Diversität, die Bandbreite an Geschichten im Kino, im Fernsehen und im Web fördern, den ungleichen Bedingungen für Frauen und Männer in der Filmbranche zum Trotz.
Die sieben nominierten Filme wurden dieses Jahr exklusiv auf dem FILMZ – Festival des deutschen Kinos bekannt gegeben und sind zudem alle in voller Länge bei uns zu sehen. Unser Publikum bekommt bereits vor der Bekanntgabe der Gewinnerin in Berlin die Möglichkeit, einen Film für den SI STAR-Publikumspreis zu prämieren. Viele der Filmemacherinnen werden dem Publikum nach dem Screening ihres Films Frage und Antwort stehen. Wir möchten Ihnen nun die nominierten Filme kurz vorstellen:
ELECTRIC GIRL (Regie: Ziska Riemann)
Samstag, 02. November 2019, 20:00 Uhr, Cinémayence
Die Synchronsprecherin Mia identifiziert sich zunehmend mit ihrem Animé-Charakter und ist bald davon überzeugt, dass sie ihre Heimatstadt Hamburg und die ganze Welt retten muss. Der Comicbuchautorin Ziska Riemann gelingt eine virtuose Mischung aus Animé und Realfilm über eine vermeintliche Superheldin, deren manischer Rausch beinahe in die Katastrophe führt.
STERNE ÜBER UNS (Regie: Christina Ebelt)
Sonntag. 03. November 2019, 16:00 Uhr, Cinémayence
STERNE ÜBER UNS erzählt die Geschichte einer alleinstehenden Mutter, die mit ihrem kleinen Sohn unter freiem Himmel lebt und darum kämpft, die Kontrolle über ihr Leben wiederzugewinnen. Christina Ebelts Regiedebut zeigt kraftvoll und emotional ergreifend wie schnell es gehen kann, in die Obdachlosigkeit zu geraten und wie schwer der Weg zurück ist.
DIE ANATOMIN (Regie: Iris Fegerl)
Sonntag, 03. November 2019, 18:00 Uhr, Cinémayence
Das Dokudrama DIE ANATOMIN führt in die Universitätsstadt Bologna und in das Leben der Anatomin und Wachsbildnerin Anna Morandi-Manzolini. Schon im frühen 18. Jahrhundert sezierte sie Leichen und stellte zu Anschauungszwecken anatomische Modelle aus Wachs her. Mit ihrer Arbeit leistete sie revolutionäres und schrieb Medizingeschichte. Iris Fegerl gelingt in ihrem Abschlussfilm eine bewegende Lebensgeschichte im Spannungsfeld zwischen Wissenschaft und Geschlechterkampf.
WER HAT EIGENTLICH DIE LIEBE ERFUNDEN? (Regie: Kerstin Polte)
Dienstag, 05. November 2019, 18:00 Uhr, Cinémayence
Charlotte (Corinna Harfouch) steckt in einer schwierigen Phase: Nach 37 Jahren, 5 Monaten und 21 Tagen besteht ihre Ehe mit Paul (Karl Kranzkowski) nur noch aus Routine und Missverständnissen. Dabei hätte sie ihm viel zu erzählen; zum Beispiel, dass sie in letzter Zeit mehr vergisst, als sie erlebt. Die Regisseurin und Drehbuchbuchautorin Kerstin Polte möchte die Filmwelt um Frauenfiguren bereichern, die mutig, eckig, merkwürdig, sehnsüchtig und stur sind.
HI, A.I.! (Regie: Isa Willinger)
Dienstag, 05. November 2019, 20:00 Uhr, Cinémayence
Humanoide Roboter treffen auf Menschen in diesem spannenden Fantasy/ Science-Fiction/ Dokumentarfilm: Oma Sakura in Tokio lernt „Pepper“ kennen, der Amerikaner Chuck seinen neuen SexRoboter Harmony, und in Laboren in aller Welt lernen langbeinige neue „Freunde“ laufen. Die Dokumentarfilm-Regisseurin Isa Willinger nimmt mit zu frappierenden Begegnungen und berührenden Lebensgeschichten inmitten des großen gesellschaftlichen Umbruchs unserer Zeit.
IN SEARCH (Regie: Beryl Magoko)
Sonntag, 03. November 2019, 19:00 Uhr, Capitol & Donnerstag, 07. November 2019, 16:00 Uhr, Cinémayence
Die Filmemacherin Beryl Magoko wuchs in einem Dorf in Kenia auf. Als junges Mädchen dachte sie, dass alle Frauen in der Welt „beschnitten“ werden. Sie ertrug dieses Initiationsritual, ohne zu wissen, welche gravierenden Folgen die „Female Genital Mutilation” für ihr Leben haben wird. Viele Jahre später erfährt sie, dass es eine Operationsmethode gibt, die verspricht, das zurückzugeben, was damals verloren ging. In ihrem autobiografischen Dokumentarfilm erforscht sie das emotionale Dilemma vieler Frauen, die FGM erlitten haben: eine authentische und emotionale Suche zwischen der Welt ihrer Mutter und der eigenen Zukunft.
ENDZEIT (Regie: Carolina Hellsgård)
Donnerstag. 07. November 2019, 18:00 Uhr, Cinémayence
Zombies haben die Erde überrannt. Zwei junge Frauen, Vivi und Eva, finden sich im Niemandsland zwischen den letzten Städten Weimar und Jena. Der Kampf gegen die Untoten wächst sich aus zum Ringen mit den Dämonen der eigenen Vergangenheit. Haben die Frauen, hat die Menschheit eine Zukunft? Carolina Hellsgård inszeniert mit einem Team von Frauen vor und hinter der Kamera und spielt gekonnt mit Genrekonventionen des Horror- und Science-Fiction-Films zwischen finsterer Dystopie und mystischer Zukunftsvision.