Im September erweitert FILMZ e.V. seinen regulären Veranstaltungskalender neben dem alljährlich stattfindenden, gleichnamigen FILMZ – Festival des deutschen Kinos im November um eine neue Veranstaltungsreihe im Spätsommer. Unter dem Titel „Filmnächte im Museum“ verwandelt sich der Innenhof des Mainzer Landesmuseums vom 6. bis 15. September 2024 in ein Open-Air-Kino, in dem nicht nur die Sterne leuchten, sondern auch die Leinwand erstrahlt. Im Gegensatz zur regulären Festivalausgabe im November stehen dabei aber keine Filme mit deutsch(-sprachigem) Bezug im Mittelpunkt. Stattdessen widmet sich die Reihe dem Thema „Südeuropa“ und erweitert somit das FILMZ-Programm um eine zusätzliche internationale Perspektive.
„Ganz nach dem Motto „Darf es etwas mehr Kino sein?“, haben wir als Verein seit der filmkulturellen Durststrecke während Corona kontinuierlich unser Festival des deutschen Kinos ausgebaut – mit mehr Filmen und neuen Sektionen wie dem Spotlight – wir haben ein barrierearmes On-Demand-Programm etabliert, das Muschelkino auf dem Campus der Johannes Gutenberg-Universität wiederbelebt und gehen mit unserem Open-Air-Programm nun den nächsten Schritt, um die unerschöpfliche Vielfalt von Filmkultur in Mainz und darüber hinaus präsentieren zu können.“
Hannah Wieland, 1. Vorstand von FILMZ e.V.
Das Programm der „Filmnächte im Museum“ gestaltet sich nicht nur auf der Leinwand abwechslungsreich, denn auch der Bezugspunkt zu Südeuropa variiert von Film zu Film. Der vielfach mit dem bedeutendsten italienischen Filmpreis, dem David di Donatello, ausgezeichnete Spielfilm MORGEN IST AUCH NOCH EIN TAG von Paola Cortellesi eröffnet die Filmnächte furios im Stil des italienischen Neorealismus und spielt obendrein im besetzten Rom nach dem Zweiten Weltkrieg.
„Wenn Cortellesis beeindruckender Debütfilm nun auch noch einmal in italienischer Originalfassung mit Untertiteln in Mainz zu sehen sein wird, dann verspricht das ein besonderer Abend zu werden. Denn das Landesmuseum bietet mit der größten und bedeutendsten Sammlung römischer Steindenkmäler nördlich der Alpen das passende Ambiente. Umfangreicher kann Geschichte kaum erlebt werden und ich empfehle allen, die zur Eröffnung der Filmnächte kommen, zuvor Zeit im Museum einzuplanen.“
Katharina Binz, Ministerin für Familie, Frauen, Kultur und Integration Rheinland-Pfalz
„Es löst bei mir Begeisterung aus, mit welchem Elan sich FILMZ den Filmnächten angenommen hat seitdem die Idee im Raum stand, den Innenhof des Landesmuseums zum Kino werden zu lassen. Film ist bereits ein Medium, das viele Wahrnehmungsformen anspricht. Das im Zusammenspiel mit dem Haptischen im musealen Kontext des Landesmuseums eröffnet wieder neue Formen des Erlebens. Jeder der Filme wird so in einem ganz anderem Licht erstrahlen als das im üblichen Lichtspielhaus oder auf heimischem Bildschirm möglich wäre.“
Dr. Birgit Heide, Direktorin Landesmuseum
Dass sich Südeuropa nicht auf einer Landkarte eingrenzen lässt, zeigen CHALLENGERS von Luca Guadagnino und THE KILLING OF A SACRED DEER von Yorgos Lanthimos, die als amerikanische und britische Produktionen durch ihre Regisseure südeuropäische Wurzeln aufweisen. Diese offene Herangehensweise ermöglicht ein abwechslungsreiches Programm, das FILMZ in Zusammenarbeit mit dem Kultursommer Rheinland-Pfalz und der Landeshauptstadt Mainz präsentiert. Von der heiteren Dorfkomödie über eine ernste Emanzipationsgeschichte bis hin zum packenden Psycho-Thriller ist für jeden Geschmack etwas dabei.
„Die Filmnächte finden einen wunderbaren Platz im Kultursommer Rheinland-Pfalz zu unserem diesjährigen Motto „Sterne des Südens“ und starten direkt mit einem so umfangreichen Programm durch, dass es fast einem kleinen Filmfestival gleichkommt. Dass insbesondere auch junges Publikum angesprochen wird, ist großartig. Den zahlreichen Ehrenamtlichen des Vereins gebührt zudem größter Respekt, denn aktuell laufen ja auch parallel die Vorbereitungen für das FILMZ-Festival im November.“
Dr. Katharina Popanda, Geschäftsführerin der Stiftung Rheinland-Pfalz für Kultur
Mit LIEBE 1962 von Michelangelo Antonioni, DIE HAUT IN DER ICH WOHNE von Pedro Almodóvar und PANS LABYRINTH von Guillermo del Toro erwarten das Publikum sowohl alte als auch neue Filmklassiker. LA CHIMERA von Alice Rohrwacher hingegen begeisterte erst zu Beginn dieses Jahres sämtliche Kritiker:innen und schickt sich an, ebenso in den Klassikerstatus erhoben zu werden. Darüber hinaus sind mit ERWARTE NICHT ZU VIEL VOM ENDE DER WELT von Radu Jude, STYX von Wolfgang Fischer und SCHWARZE KATZE, WEIßER KATER von Emir Kusturica aber auch solche Filme Teil des Programms, denen noch etwa mehr Aufmerksamkeit gebührt.
Ein weiteres Highlight der Veranstaltungsreihe sind die Gäste, welche an ausgewählten Tagen als sogenannte „Filmpat:innen“ auftreten werden. Sie haben im Vorfeld einen Film ausgewählt, zu dem sie eine besondere Erinnerung haben, einen persönlichen Bezug besitzen oder den sie einfach als interessant und sehenswert empfinden. Vor der Filmvorführung werden die Filmpat:innen dabei ihre Wahl in Form einer kurzen Einführung erklären. Am Ende der Veranstaltung folgen dann noch Publikumsgespräche, in dem sie ein wenig über interessante Einzelheiten und besondere Eindrücke diskutieren.
Die Vielseitigkeit der Filmpat:innen steht dabei der der Filme in nichts nach. So freut sich FILMZ, im September Filmkritiker Wolfgang M. Schmitt, YouTuberin Xenia Popescu, Schauspieler Božidar Kocevski, Schriftstellerin und Mainzer Stadtschreiberin Julia Schoch und Stefen Seyfert des Seenothilfevereins RESQSHIP e.V. als Gäste begrüßen zu dürfen.
„FILMZ zeigt in meinen Augen erneut das richtige Gespür für vielversprechende und abwechslungsreiche Filmabende. Dass hier Filmpat:innen die Filmauswahl mitbestimmen und diese letztendlich auch präsentieren dürfen, bringt eine neue Möglichkeit hervor, sich auf Augenhöhe über einen Film auszutauschen. Ich persönlich freue mich dabei sehr auf LIEBE 1962, den unsere diesjährige Mainzer Stadtschreiberin Julia Schoch ausgewählt hat und auf sicherlich eindrucksvolle Weise präsentieren wird.“
Marianne Grosse, Kulturdezernentin der Landeshauptstadt Mainz
Alle Filme werden in Originalsprache mit deutschen Untertiteln gezeigt. Der Eintritt kostet regulär 9 € und ermäßigt 7 €. Tickets sind online im Voraus auf www.filmz-mainz.de oder an der Abendkasse ab 19:00 Uhr erhältlich. Die Einführung durch die Filmpat:innen startet jeweils 15 Minuten vor dem Film um 19:45 Uhr. Die Vorführungen beginnen bei Einbruch der Dunkelheit um 20:00 Uhr. Die Filmvorführungen finden auch bei schlechtem Wetter statt.
MEHR SOMMER + MEHR FILME = FILMSOMMER AUF DER ZITADELLE
Noch bevor die Filmnächte im Museum den Sommer allmählich ausklingen lassen, gibt es ein weiteres Open Air Kinohighlight in Mainz. Vom 26. bis 31. August 2024 findet in der Kulturei auf der Zitadelle erneut das Filmsommer Festival, veranstaltet von Kontrastfilm und organisiert von Yvonne Wuttke, statt.
„Wie auch FILMZ hat der Filmsommer inzwischen Tradition in Mainz und so freuen uns immer sehr auf diese Kooperation und den FILMZ-Abend auf der Zitadelle.“
Kai Graw, Vorstandsmitglied von FILMZ e.V.
In diesem Jahr zeigt FILMZ am 27. August ab 20:30 Uhr unter anderem den Gewinnerfilm des letztjährigen Wettbewerbs der Mittellangen Filme I WAS NEVER REALLY HERE von Gabriel Bihina Arrahino. Der Eintritt für alle Veranstaltungen des Filmsommers ist frei.
FILMZ DIGITALISIERT TICKETSYSTEM
Im Rahmen der Filmnächte setzt FILMZ erstmals ein runderneuertes digitales Ticketsystem ein, das durch das Unterstützungsprogramm 100xDigital der Deutschen Stiftung für Engagement und Ehrenamt (DSEE) ermöglicht wurde. Künftig können Karten bis zu einer Stunde vor Veranstaltungsbeginn direkt über die jeweiligen Filmseiten auf www.filmz-mainz.de erworben werden.
ÜBER FILMZ
FILMZ e.V. feiert Kinokultur für alle und richtet alljährlich im November FILMZ – Festival des deutschen Kinos als Publikumsfestival aus. Schwerpunkt des ältesten Langfilmfestivals in Rheinland-Pfalz sind aktuelle, deutschsprachige (Ko-) Produktionen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Die Sieger der einzelnen Wettbewerbsreihen werden nicht von einer Jury gekürt, sondern ganz demokratisch vom Festivalpublikum selbst. FILMZ organisiert das Festival sowie weitere Filmveranstaltungen seit seiner Gründung im Jahr 2001 rein ehrenamtlich und lebt daher insbesondere vom engagierten Einsatz seiner Mitarbeiter:innen und Helfer:innen, die das ganze Jahr daran arbeiten, dem Publikum in Mainz und den zahlreichen Filmgästen großartige Festivalerlebnisse zu bescheren. Seit 2009 ist die Landeshauptstadt Mainz offizielle Veranstalterin des Festivals.