ASPHALT
D 1929 | JOE MAY | 93 MIN | S/W
Berlins Straßen pulsieren. Immer neuer Asphalt wird auf den Boden gestampft, um immer mehr Autos und den schnellen Schritten von Millionen standzuhalten. Die Körper und Maschinen verschmelzen zu einem großen rauschenden Meer, dessen Ströme unaufhaltsam scheinen. Doch einer soll hier für Ordnung sorgen: Der junge Polizist Holk, gespielt von Gustav Fröhlich, muss den Verkehr lenken und für Recht und Ordnung sorgen. Doch sobald junge Damen seine Kreuzung passieren, verliert er schon den Überblick. Als er sich zusätzlich um einen Juwelendiebstahl kümmern soll, dessen Hauptverdächtige die hochattraktive Else ist, scheinen nicht nur die Juwelen verloren, sondern auch Holk. Es folgt ein Melodram, das dank der lebhaften Milieu-Schilderungen und gewürzt mit skurrilen Gestalten nie kitschig wird.
Zusätzlich zeigt die Produktion als beinahe die Letzte in Deutschland, vor dem Siegeszug des Tonfilms, noch einmal den Stummfilm auf dem Höhepunkt seiner expressiven Möglichkeiten. Die Anfangssequenz stellt unter Beweis, dass es mit so bewusster Kameraführung und so zielstrebigem Schauspiel, wie sie hier geboten wurden, keines einzigen Wortes bedurfte, um die Geschichte zu etablieren.
Auch in diesem Jahr freuen wir uns, den renommierten Stummfilmmusiker Stephan Graf von Bothmer in Mainz begrüßen zu dürfen, der den Film an der Orgel live vertont. FILMZ präsentiert ASPHALT mit filmhistorischer Einführung in Kooperation mit der Altmünstergemeinde und Stummfilmkonzerte Berlin
Regie: Joe May | Buch: Rolf E. Vanloo, Fred Majo, Hans Szekely | Kamera: Günther Rittau | Produktion: Erich Pommer, Joe May | Darstellende: Gustav Fröhlich, Betty Amann, Albert Steinrück, Hans Albers