Symposium: Streben gen Westen

Mehrtägiges Symposium mit Filmvorführungen, Vorträgen und einer Podiumsdiskussion in Kooperation mit der Filmwissenschaft Mainz.
Die Karl May-Verfilmungen aus den 1960er Jahren um den Indianerhäuptling Winnetou (Pierre Brice) und seinen Blutsbruder Old Shatterhand (Lex Barker) sind weltbekannt – viele deutsche Fernsehzuschauer:innen dürften mit ihnen aufgewachsen sein. Für den Western hierzulande, stellt der einstige Publikumserfolg allerdings eine Ausnahmeerscheinung dar.
Bis heute schaffen es nichtsdestotrotz immer wieder auch deutschsprachige Produktionen dieses amerikanischen Genres par excellence – wie André Bazin es einst so treffend beschrieben hat – in die Kinosäle. Einsamen Reitern gleich, ziehen sie dort über die Leinwände, wobei sich in den letzten Jahren ein deutlich freierer Umgang mit den Themen und Motiven des Genres eingestellt hat.
So dreht sich beispielsweise Valeska Grisebachs WESTERN (2017) um ein EU-Infrastrukturprojekt an der bulgarisch-griechischen Grenze, während DAS FINSTERE TAL (2014) seinen Racheplot in den Bergen Südtirols ansiedelt und den uramerikanischen Western somit auf die sehr deutschen Genres des Heimat- und Bergfilms treffen lässt. Beide Beispiele machen neugierig darauf, wie es heute grundsätzlich um das Genre im deutschen Film bestellt ist. 2018 will das Symposium von FILMZ – Festival des deutschen Kinos den Blick daher gen Westen richten und nach den fantastischen Genres im letzten Jahr auf einen weiteren Bereich an der Peripherie zeitgenössischen Filmschaffens aufmerksam machen.
VORTRÄGE UND PODIUMSDISKUSSION
11:00 UHR | EINFÜHRUNG
11:15 UHR | DR. THOMAS SCHNEIDER: »Western in Deutschland – ein kulturhistorischer Streifzug«
12:15 UHR | DR. THOMAS KLEIN: »Die Semantik des Western und aktuelle Gesellschaftsdiskurse im Film«
13:15 UHR | PAUSE
14:15 UHR | REINER BOLLER: »Die deutsche Sehnsucht nach dem fernen Westen – zwischen Romantik und Realität«
15:15 UHR | DR. TULLIO RICHTER-HANSEN: »Im Western nichts Neues? Fassbinder, Arslan und die Multidiskursivität – Genres zwischen Konstanz und Varianz«
16:15 UHR | PAUSE
16:45 UHR | PODIUMSDISKUSSION