FABIU | MONO NO AWARE
Die Bandbreite im diesjährigen Wettbewerb Mittellanger Film gleicht einer Palette an Farben, die sich schier nie erschöpfen in ihrer Vielfalt. Am Eröffnungstag begeben wir uns von der Suche nach Tränen bis hin zum Gefangensein im ewig-rotierenden Rad des Alltags.
Im Zentrum des zweiten Slots steht das existenzialistische Motiv der Wahl. Dort treffen wir auf Figuren, die sich nonkonformistisch gegenüber sozialen Konventionen zeigen und mit moralischen Dilemmata konfrontiert sind.
Der dritte Slot entführt uns in eine Welt von unübersehbarer Sehnsucht und tiefem Kontemplieren.
Zum Abschluss werden wir die Welt durch die Augen von Außenseitern betrachten, die uns alle daran erinnern, was es heißt, menschlich zu sein.
Der Gewinnerfilm wird mit 800€ prämiert und erhält eine Trophäe des Künstlers Jörg Ridderbusch.
FABIU
AT 2019 | STEFAN LANGTHALER | 30 MIN
Der 80-jährige Arthur lebt in einem bescheidenen Haus in Wien. Zur Pflege seiner Frau bekommt er entgegen seines Willens einen jungen attraktiven Rumänen zur Seite gestellt, dem er mit der Zeit näherkommt. Tief verdrängte Begierden kommen nun zum Erwachen.
Ein melancholisches Drama, in dem ein Mann am Ende seiner Tage ein Leben präsentiert bekommt, das er nie hatte. Zur Erfüllung seiner Sehnsüchte fehlt ihm allerdings die Zeit auf Erden, die nicht ihm selbst, sondern seiner Frau Martha gilt.
MONO NO AWARE
D 2017–2020 | TILL KLEINAU | 39 MIN
Jedes Wort dieser Prämisse sagt bereits zu viel über die delphische Seherfahrung, die Ihnen in diesem Werk, das nur so vor visueller Vehemenz strotzt, begegnen wird. Legen Sie alle Ihre vorgefertigten Vorstellungen ab, bevor Sie den Saal des Kinos betreten. Nach der Vorstellung können Sie diese dann wieder am Eingang abholen, aber während der 39 Minuten sollten Sie die Bilder mit einem leeren Geist auf sich wirken lassen, damit diese ihre infernalische Intensität entfalten können.